2024

FOCUS

Der vorbildliche Einsatz der Teams im Angesicht der Elemente

Das Wallis wurde im Juni 2024 von schweren Unwettern heimgesucht. Reaktionsfähigkeit, Solidarität, Expertise – die Mitarbeitenden von HYDRO spielten eine tragende Rolle beim Schutz der Anlagen.

Mit den Anlagen, die HYDRO für ihre Partner verwaltet (rund 30 Staudämme und Kraftwerke), stellt HYDRO 75% der Walliser Wasserkraftproduktion sicher. Entsprechend wurde sie von den Unwettern im letzten Sommer mit voller Wucht getroffen. Doch wenn die Natur zuschlägt, kann sich der Mensch ihr nicht widersetzen. Jedoch kann er sich anpassen und bestmöglich handeln, um die Schäden in Grenzen zu halten. Genau das taten die Teams von HYDRO bei den Unwettern, die das Wallis am 21. und 29. Juni 2024 heimsuchten. Sie haben bemerkenswertes Engagement und Solidarität bewiesen.

Staudämme als wertvolles Instrument für das Hochwassermanagement

Zu den durch die Überschwemmungen beeinträchtigten Anlagen gehören insbesondere das Wasserkraftwerk Navizence in Chippis, die Kraftwerke an der Navizence in Vissoie, die sich im Besitz der Forces Motrices de la Gougra (FMG) befinden, sowie das Rhonekraftwerk, das dem Staat Wallis gehört und von den Forces Motrices Valaisannes SA (FMV) in Chippis betrieben wird.

Die HYDRO-Betriebsführung musste sich daher mit mehreren Krisen gleichzeitig auseinandersetzen, namentlich mit den Hochwassern an der Rhone und ihren Zuflüssen. Ein Mitglied der Gesch.ftsführung war übrigens in den kantonalen Krisenstab involviert, um bestimmte Informationen zu liefern. „Der Kanton Wallis muss den Zustand der Kraftwerke und unsere Speicherkapazitäten kennen und prüfen, ob wir bei solchen Vorfällen für Entlastung sorgen können. Speicheranlagen spielen eine entscheidende Rolle bei der Anpassung des Wasserstandes, um das Überschwemmungsrisiko in Grenzen zu halten“, erklärt Yvan Michellod, Mitglied der Gesch.ftsführung und Leiter der Abteilung Operation & Maintenance.

Ruhe bewahren und Teams mobilisieren

Am 21. Juni erlebte die Navizence ein aussergewöhnliches Hochwasser. „Nach einem ähnlichen Ereignis im Jahr 2018 wussten wir, dass rasch gehandelt werden musste“, erzählt Nicolas Pingot, Leiter der elektrisch-hydraulischen Betriebsgruppe (GEH) Navizence-Rhône im Val d’Anniviers, die im Zentrum des Unwetters stand. Dank perfekter Kenntnisse der Anlagen und eines engagierten und reaktionsschnellen Teams konnte die GEH rasch Kranlastwagen der Unternehmen der Region mobilisieren. „So konnten wir Bäume und Materialien aus dem Flussbett entfernen, um die Schäden an den Wasserfassungen zu begrenzen“, so der Elektroingenieur weiter. „In Krisensituationen ist die Bedenkzeit kurz. Man muss einen kühlen Kopf bewahren und sich auf kompetente und engagierte Mitarbeitende verlassen können.“ Diese wichtigen Entscheidungen haben nicht nur die Infrastruktur geschützt, sondern auch das Risiko für die Anlagen und die Bewohner der Region verringert. Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren, Behörden und Anlageneigentümern konnten die unterschiedlichen Massnahmen koordiniert werden.

Chaos und Gefühlsschock

Nach diesem schwierigen Ereignis kommt es am 29. Juni zu einer weiteren Katastrophe. Die Rhone tritt über die Ufer und verursacht erhebliche Schäden in der Region Siders-Chippis, wo die beiden Kraftwerke am Standort Chippis überschwemmt werden. Die Teams der GEH Navizence-Rhône – rund 60 Einsatzkräfte, davon 35 an den betroffenen Standorten – sind während und nach der Krise stark im Einsatz. Die Ausgangslage ist sehr schwierig. „Die Maschinen sind ein bisschen wie ihre Kinder. Sie kümmern sich täglich um sie und hängen sehr an ihnen“, betont Nicolas Pingot. „Als wir an die Standorte zurückkehren konnten, war das für alle ein grosser Schock. Wir waren niedergeschlagen, als wir den Zustand sahen. Schlamm und Schluff hatten alles überflutet.“

Dann zeigt sich das ganze Team solidarisch. „Wir haben die Reinigungsarbeiten und die Instandsetzung der Maschinen schnell organisiert, so dass wir nicht viel Zeit verloren.“ Die meisten Kraftwerke konnten nacheinander wieder in Betrieb genommen werden. Einzig dasjenige der Rhone war im Dezember noch stillgelegt.

Vielen Dank an alle!

Nicolas Pingot und alle von der Krise betroffenen GEH danken gemeinsam mit der Geschäftsführung und dem Verwaltungsrat allen Mitarbeitenden herzlich für ihre Professionalität und ihren unermüdlichen Einsatz.

Mit dem entschlossenen Einsatz haben die Teams von HYDRO bewiesen, dass über die technischen Herausforderungen hinaus der Mensch angesichts solcher Prüfungen die grösste Stärke bleibt.

Rückblick auf das Geschehen

Am 21. und 29. Juni 2024 folgten im Wallis zwei grosse Niederschlagsereignisse aufeinander. Diese starken Regenfälle in Verbindung mit der Schneeschmelze führten zu einem sehr raschen Anstieg des Wasserstandes. Die Vispa in Zermatt, der Triftbach im Saastal, die Navizence und die Rhone überfluteten und verursachten grosse Schäden.

Von diesen Unwettern waren mehrere Anlagen betroffen, welche HYDRO für verschiedene Kunden betreibt. Dies gilt für die Standorte Chippis, die Kraftwerke Mottec, Vissoie, Navizence und Rhone, für die Standorte Ernen, Mörel, Zen Binnen, Zmutt, Simplon (Fah, Sera, Ecken), Riddes und La Luette, Fionnay sowie die Wasserfassungen Arolla und Ferpècle.