2023

Nachricht des Präsidenten

Bei der Versorgungssicherheit geht es auch um Frauen und Männer

Portraitfoto von Amédée Murisier, Direktor von HYDRO Exploitation

Die Befürchtungen einer drohenden Energieknappheit scheinen zumindest kurzfristig vom Tisch zu sein. Diese Ruhe kann jedoch täuschen. Um die Stromversorgung sicherzustellen, müssen wir nicht nur die Kapazitäten der Wasserkraftanlagen weiterhin erhalten und ausbauen, sondern uns ebenso um die Arbeitskräfte kümmern, welche die Energiewende Tag für Tag vorantreiben.

Die drohende Stromknappheit, auf die sich unser Land eingestellt hatte, scheint aufgrund des erneut günstigen Wetters und eines stotternden europäischen Wirtschaftsmotors und der damit verbundenen geringeren Energienachfrage in die Ferne zu rücken. Allerdings könnte die in diesem Winter verzeichnete Ruhe nur vorübergehend sein. Die Lage hat sich grundsätzlich kaum verändert. Die Schweiz muss zwingend Lösungen finden, um ihren Strombedarf im Winter zu decken. Dabei setzt sie weiterhin auf die Wasserkraftproduktion. Unsere Staudämme stellen heute mehr denn je den Grundstein für unsere Versorgung dar. Diese Bedeutung ist weder dem Parlament noch dem Bundesrat entgangen, denn in der Schweiz wurden etwa 15 Projekte ausgewählt, die mit 2 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr zur Winterversorgung des Landes beitragen sollen.

Ein gemeinsames Bewusstsein sowie kollektive Anstrengungen sind notwendig

Diese Projekte, so gewaltig sie auch sein mögen, stellen dabei nur die Spitze des Eisbergs dar. Damit einerseits Energie zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung steht und andererseits die Kapazitäten der Wasserkraftanlagen erhalten und ausgebaut werden können, bedarf es Arbeitskräfte, die aus unseren Ausbildungsgängen heraus in unsere Branche gelangen. Ohne die Teams, die Hunderte Millionen Kubikmeter Wasser verwalten, um daraus das Optimum zu erzielen, ohne die Teams, welche die Turbinen, Rohrleitungen und elektronischen Systeme warten, ohne die Konstrukteure, Automatiker und Polymechaniker, ohne die Bau- und Maschinenbauingenieure, ohne die Staudammwärter ist die Versorgungssicherheit ein Papiertiger und die Maschinen bleiben stumm.

„Die Ausbildung, Entwicklung und Bindung von Arbeitskräften, welche die Maschinen zum Laufen bringen können, stellen eine wichtige Aufgabe dar.“

Doch auch in diesem Bereich droht eine Knappheit, die noch gefährlicher ist. Laut einer aktuellen Umfrage von Economiesuisse wird der Mangel an Arbeitskräften von den Unternehmen derzeit als das grösste Problem angesehen. Daher stellen die Ausbildung, Entwicklung und Bindung von Arbeitskräften, welche die Kapazitäten der Anlagen ausschöpfen und die Maschinen zum Laufen bringen, eine wichtige Aufgabe dar. Ebenso wichtig sind diese Faktoren für die Sicherstellung der Versorgungssicherheit. In sämtlichen Bereichen der neuen erneuerbaren Energien sind ein gemeinsames Bewusstsein sowie kollektive Anstrengungen erforderlich.

Bei HYDRO wurden in den vergangenen 20 Jahren 27 Millionen investiert

HYDRO Exploitation beschäftigt sich ihrerseits seit geraumer Zeit mit dieser Thematik. In den vergangenen 20 Jahren wurden etwa 150 Lehrverträge abgeschlossen. Im Jahr 2023 beschäftigte unser Unternehmen 30 Lernende. Diese Verpflichtung stellt eine jährliche Investition von 800’000 Franken dar. Zusammen mit der Weiterbildung – der Weiterbildung von Fachleuten, die zu HYDRO stossen und sich weiter spezialisieren – hat HYDRO in den letzten 20 Jahren fast 27 Millionen Franken in die Ausbildung investiert.

Eine weitere Herausforderung ist die Übertragung von Kompetenzen. In den vergangenen sechs Jahren sind bei HYDRO ganze 63 Mitarbeitende in den Ruhestand gegangen. Dieses Phänomen wird sich noch verstärken, da bis 2029 rund 90 Mitarbeitende bei uns ihr Berufsleben beenden werden. Dem Erhalt und der Weitergabe ihres Know-hows gilt dabei besondere Aufmerksamkeit. (Lesen Sie dazu Seite 24)

Um Berufswünsche zu wecken, baut HYDRO ebenfalls ihre Präsenz in sozialen Netzwerken aus und setzt auf die Erfahrungsberichte von Julien, Diego, Fabio, François, Anaïs, Patrick, Yvan, Olivier, Béatrice und anderen. Sie alle berichten von ihrer Verbundenheit mit diesem Unternehmen, dessen Werte Vertrauen, Nachhaltigkeit, Offenheit, Zuhören und Fluidität lauten.

Vor diesem Hintergrund richte ich ein aufrichtiges Dankeschön an alle, die sich jeden Tag bei HYDRO engagieren und mit ihrer Arbeit, ihrem Enthusiasmus und ihrem Know-how dazu beitragen, die lange Geschichte der Stromversorgung unseres Landes weiterzuschreiben.

 

Amédée Murisier
Präsident